Eine aktuelle Studie der Stanfort University School of Medicine könnte vor allem Anhänger der Low Carb Ernährung beunruhigen, aber auch alle Menschen, die sich viel von Fast Food und Fertigessen ernähren. Die Wissenschaftler um den Professor Justin Sonnenburg, haben herausgefunden, dass unsere westliche Ernährung, bei der es oft an Ballaststoffen fehlt, die Darmflora nachhaltig und irreversibel schädigen und sich damit äußerst negativ auf unsere Gesundheit auswirken.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem die Ernährung mit Lebensmitteln, die viele Kohlehydrate und dabei wenig Ballaststoffe enthalten dazu führt, dass die Anzahl an Darmbakterien von Generation zu Generation abnimmt. Somit ist diese Ernährung nicht nur für das einzelne Individuum nachteilig, sondern die damit verbundenen Probleme werden weitergegeben.
Ein gesunder Darm ist wichtig für einen gesunden Körper
Darmbakterien übernehmen viele wichtige Funktionen in unserem Körper, denn sie haben Einfluss auf unsere Darmflora. Ist die Darmflora nicht gesund, hat dies negative Auswirkungen auf unserem gesamten Organismus. Sie hilft, viele Krankheitserreger zu bekämpfen und unschädlich zu machen. Außerdem passiert im Darm die ordentliche Aufnahme des Großteils der Nährstoffe, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen. Ist die Darmflora nicht gesund, gehen uns also viele Vitamine, Minerale und Spurenelemente verloren. Der Darm beeinflusst damit das Immunsystem, die Hormonsteuerung, den Stoffwechsel.
Viele Faktoren beeinflussen die Gesundheit der Darmflora. Zunächst wird ein großer Teil der Bakterienarten nach der Geburt über die Muttermilch von Mutter auf das Kind übertragen. Somit hat die Ernährung und Darmgesundheit der Mutter einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Darmflora auf ihre Kinder. Werden Kinder nicht gestillt, führt dies zu einer Verarmung der Bakterienarten im Darm des Kindes. Darüber hinaus beeinflusst die Einnahme von Antibiotika die Darmflora auf Dauer negativ.
Ballaststoffe sind Nahrung für nützliche Darmbakterien
Wie nun aber die Studie zeigt, hat vor allem die Ernährung einen sehr großen Einfluss auf den Darm. So führt die Ernährung mit ballaststoffarmen, stark verarbeiteten Lebensmitteln dazu, dass wir heute nur noch ein Zehntel der Ballaststoffmenge zu uns nehmen, wie zu Zeiten der Jäger und Sammler oder einer ländlich-agrarischen Bevölkerung. Vor allem von Ballaststoffen, die nicht von uns verdaut werden können, ernähren sich die Bakterien in unserem Dickdarm. Eine Ernährung mit zu wenig Ballaststoffen lässt diese also förmlich verhungern.
Bei den untersuchten Mäusen sind nach sieben Wochen ballaststofffreier Ernährung rund 75 Prozent der Darmbakterienarten verschwunden. Auch nach der Umstellung auf ballaststoffreiche Ernährung sind rund 30 Prozent der Bakterienarten nicht wieder aufgetaucht.
Darmbeschwerden durch zu wenig Ballaststoffe wird vererbt
Das eigentlich überraschende Ergebnis der Studie, das in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, war aber, dass eine ballaststoffarme Ernährung nach vier Generationen zum Verschwinden von fast drei Viertel der nützlichen Darmbakterienarten führte, also generationenübergreifend Einfluss hat. Welche langfristigen Folgen dies auf die Gesundheit des Menschen hat, ist jedoch noch nicht absehbar. Vermutlich werden die typischen Beschwerden einer ballaststoffarmen Ernährung, wie Blähbauch und Bauchschmerzen, in Zukunft weiter zunehmen.
Auch wenn es sich hier um ein generationenübergreifendes Phänomen handelt, das viele Faktoren hat, kann jeder Einzelne versuchen, etwas für seine individuelle Darmgesundheit zu tun. Die Studie zeigt, wie wichtig eine ballaststoffreiche Ernährung ist, aber wo sind Ballaststoffe überhaupt enthalten und auf welche Nahrungsmittel sollte lieber verzichtet werden?
Tipps für eine ballaststoffreiche Ernährung
Vor allem stark verarbeitete Lebensmittel aus einfachen Kohlehydraten besitzen kaum Ballaststoffe. Also alles aus Weißmehl und mit viel Zucker sollte aus unserem Speiseplan bestmöglich verbannt werden. Dies ist vor allem in stark verarbeiteten Nahrungsmitteln enthalten. Dafür sollten Lebensmittel, frisch zubereitet, mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen eingenommen werden. Hierzu zählen vor allem:
- Roggen, Dinkel, Weizenkleie, Hafer, Gerste und deren Produkte
- Kohl, Mais, Möhren, Blumenkohl, Kohlrabi, Fenchel, Rote Beete, Brokkoli
- Hülsenfrüchte
- Beerenobst, Kiwi, Bananen, Birnen, Äpfel
- Trockenobst
- Nüsse, Mandeln und Ölsamen
- Pilze
- Zur Ergänzung Superfoods, wie:
Ein Blick auf die Liste zeigt also, dass die Ernährung für eine gesunde Darmflora vor allem aus Vollkorn, Obst, Gemüse und Nüssen (und Samen) bestehen sollte. Nur wenn davon möglichst viel auf unserem Speiseplan steht, bekommt unser Körper ausreichend Ballaststoffe und bleibt langfristig gesund.
[…] den Flüssigkeitshaushalt in den Zellen ausgleicht und damit auch gegen Bluthochdruck wirkt. Der hohe Anteil an Ballaststoffen unterstützt darüber hinaus die Darmgesundheit. Dazu kalorien- aber nicht nährstoffarme Zucchini, ebenfalls mineralstoffreiche Pilze und Tomaten, […]
[…] dieser zwei Faktoren macht dem Darm zu schaffen, weswegen ihr auf ausreichend Bewegung sowie eine ballaststoffreiche Ernährung achten […]