Entzündungsfördernde Lebensmittel

Entzündungsfördernde Lebensmittel

Vor Kurzem haben wir euch von entzündungshemmenden Lebensmitteln berichtet. Es ist deshalb an der Zeit, euch auch die Kehrseite der Medaille vorzustellen: Entzündungsfördernde Lebensmittel! Tatsächlich ist die Vielzahl und Vielfalt an entzündungsfördernden Lebensmittel in unseren Breitengraden besonders hoch: Stark verarbeitete Produkte in Hülle und Fülle warten nur auf den kleinen Hunger, Regale im Supermarkt, voll mit alkoholhaltigen Getränken, Süßigkeiten oder Weizenprodukten sind eine Selbstverständlichkeit. Damit ihr den entzündungsfördernden Lebensmitteln schneller aus dem Weg gehen könnt, haben wir die schädlichsten Produkte, die Entzündungen im Körper verursachen, recherchiert und erläutern, wieso Entzündungen aufgrund dieser Lebensmittel überhaupt entstehen.

 

Entzündungsfördernde Lebensmittel – eine Zivilisationskrankheit?

Wir leben in einer Zeit, in der uns hierzulande immer genügend Lebensmittel zur Verfügung stehen. Betreten wir einen Supermarkt, empfangen uns riesige Regalreihen, die immer gut gefüllt sind. Auf der einen Seite ist dieses riesige Angebot an Lebensmitteln ein Luxus – auf der anderen Seite lassen sich mit dieser Angebotsvielfalt und den zum Verkauf angebotenen Produkten diverse Zivilisationskrankheitenverbinden.

Ob nun die Produkte selbst oder schlussendlich das Konsum- und Essverhalten der Bevölkerung für das Entstehen von Zivilisationskrankheitenwie Diabetes, Übergewicht und Co verantwortlich ist, darüber lässt sich sicherlich streiten. Was aber keineswegs von der Hand zu weisen ist: Bedingt durch das heutige Konsum- und Essverhalten und eine Industrie, die die Nachfrage entsprechend bedient, haben die Supermärkte neben einer großen Auswahl vor allem eins in ihrem Produktsortiment – Entzündungsfördernde Lebensmittel.

Diverse Studien, die das Konsumverhalten sowie die Auswirkung von bestimmten Lebensmitteln auf unseren Körper untersuchen, haben längst belegt, dass es Lebensmittelgibt, die in unserem Organismus Entzündungen hervorrufen. Das Tückische hierbei: Viele entzündliche Prozesse werden nicht selten zu spät erkannt. Erst wenn sie in chronischen Krankheitenenden, wird der Konsument aufmerksam und beginnt, sich mit der Ursachenforschung auseinanderzusetzen.

 

Krankheiten, die durch Ernährung ausgelöst werden können

Bevor wir euch nun die Top 5 der entzündungsfördernden Lebensmittel vorstellen, wollen wir zunächst einen Blick auf die Krankheiten werfen, die oft durch vermehrten Konsum bestimmter Lebensmittel verursacht werden!

Diabetes: Während die Wissenschaft den Typ-1-Diabetes als eine Folge von genetischer Veranlagung betrachtet, gilt der Typ-2-Diabetes als Konsequenz ungesunder Ernährung. Früher wurde dieser Typ Diabetes als “Altersdiabetes” betitelt, da vorwiegend alte Menschen von dieser Krankheit betroffen war. Heutzutage hat sich dies drastisch verändert: Auch junge Menschen erkranken immer häufiger an dem Typ-2-Diabetes, was auf ungesunde Ernährung sowie Bewegungsmangel zurückgeführt wird. Durch den Konsum von schlechten Kohlenhydraten und überzuckerten Produkten, entsteht über einen längeren Zeitraum eine Insulinresistenz der Zellen.

Bluthochdruck: Zu wenig Bewegung, ein stressiger Alltag und dazu eine grundlegend falsche Ernährung – auch Bluthochdruck gehört zu den häufigeren Krankheiten, die wir in unserer Gesellschaft beobachten können. Laut der Deutschen Hochdruckliga sind allein in Deutschland 35 Millionen Menschen von erhöhtem Blutdruck betroffen, der unter Anderem durch falsche Ernährung negativ beeinflusst wird.

Übergewicht: Durch den vermehrten Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln, erkranken immer mehr Menschen an Adipositas und damit einhergehenden Entzündung. Was bei der Bewertung von Übergewicht meist außer Acht gelassen wird: Adipositas zählt zu den Faktoren, die wiederum andere Krankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes begünstigen.

Zusätzlich möchten wir darauf hinweisen, dass ihr mit stark verarbeiteten Lebensmitteln gen Nährstoffen vernachlässigt. Viele der verarbeiteten Produkte machen nämlich nicht nur dick, sondern enthalten zudem noch keinerlei Nähr- oder Mineralstoffe und sind somit doppelt schädlich.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten als die häufigste Todesursache in Deutschland. Mehr als 43% aller Todesfälle konnten im letzten Jahr auf diese Art von Erkrankung zurückgeführt werden. Einer der Hauptgründe für das Erkranken von dem Herz-Kreislaufsystem ist laut einer Studie das Zusammenspiel von Tabakkonsum sowie einem ungünstigen Verhältnis der Blutfette. Die schlechten Blutwerte können bspw. zurückgeführt werden auf den Konsum von zu viel verarbeitetem Fleisch oder anderen Produkten tierischen Ursprungs.

Gingivitis: Besser bekannt als Zahnfleischentzündung, das Zahnfleisch schwillt an, vor allem beim Putzen beginnt es zu Bluten. Fast 80 Prozent der Deutschen leidet zumindest zeitweise darunter. Vor allem Zucker unterstützt die Zahnfleischentzündung, da die Keime, die die Entzündungen verursachen, ihn genauso lieben wie viele von uns. Aber es gibt noch weitere Faktoren als die Ernährung. Welche dass sind und was dagegen getan werden kann, erfahrt ihr hier im Ratgeber über Zahnfleischentzündung.

 

Unsere Top 5 der entzündungsfördernden Lebensmittel

Alkohol

Alkohol ist in Deutschland DAS in unserer Gesellschaft am weitesten verbreitete Genussmittel. Supermarktregale voll mit unterschiedlichen Weinen, Likören, Sektflaschen oder anderen, hochprozentigen Getränken lassen erahnen, wie hoch die Nachfrage ist. Und tatsächlich: Jeder Deutsche ab einem Alter von 15 Jahren trinkt im Schnitt ca. 10,7 Liter Alkohol pro Jahr. Würden wir uns diese Zahl einmal bildlich vorstellen, kämen wir auf eine große, gut gefüllte Badewanne gefüllt mit alkoholischen Getränken aller Art.

Das Problem: Die Wirkung von Alkohol wird dabei oft total unterschätzt, da die Übergänge zwischen Genuss und Alkoholmissbrauch sowie einer Sucht verschwimmen. Das es sich bei dem kleinen Glas für zwischendurch, dem Hartstoff am Wochenende oder dem Feierabendbier um eine Form von entzündlichem Lebensmittelhandelt, wird selten thematisiert.

Neben dem Problem der psychischen Abhängigkeit kann der regelmäßige und übermäßige Konsum von Alkohol zu weitreichenden Entzündungen führen, die diverse Organe in Mitleidenschaft ziehen. Eines der Organe, das in erster Linie in Mitleidenschaft gezogen wird, ist die Leber. Sie ist eigentlich für den Abbau von schädlichen Stoffen verantwortlich und kommt ihrer Arbeit zuverlässig nach – jedoch nicht, wenn dauerhaft größere Mengen Alkohol zugeführt werden. Die Folgen von Alkoholmissbrauch spiegeln sich in Form einer verfetteten, verhärteten Leber wieder, im Endstadium spricht man von einer sogenannten Schrumpfleber (Leberzirrhose).

Wie oben schon erwähnt, wirkt sich Alkohol nicht nur negativ auf EIN Organ aus, sondern schädigt sämtliche Organe unseres Körpers. Neben den negativen Auswirkungen auf unsere Gedächtnisleistung, Potenz und Persönlichkeit steigt so auch das Risiko, an Übergewicht und Herz-Kreislauferkrankungen zu erkranken.

Was außerdem viele nicht wissen: Der im Alkohol enthaltene Stoff Ethanol greift Schleimhautzellen direkt an. Mundhöhle, Speiseröhre und Magen sind in erster Linie betroffen, hier entzünden sich viele Zellen, die im schlimmsten Fall absterben. Wenn ihr also auf einer Party mehrere Schnäpse trinkt, ruft dies in der Speiseröhre eine unmittelbare Entzündung hervor, die ihr in den meisten Fällen aber zunächst nicht bemerkt. Wird der Konsum von viel Alkohol zur Regel, ist eine Schädigung des Schließmuskels am Ende der Speiseröhre die Folge, was sich durch Sodbrennen und schmerzhafte Schluckbeschwerden äußert.

 

Rotes Fleisch

Der Konsum von Fleischprodukten hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Was viele hierbei nicht beachten: Fleisch, insbesondere rotes Fleisch, kann gefährliche Entzündungen im Körper hervorrufen. So wurde Anfang 2017 in einer amerikanischen Studie nachgewiesen, dass Fleisch, wie bspw. Rind, Lamm oder Schwein, Entzündungen im Darm fördert. Im Rahmen der Studie aßen die Testpersonen mindestens dreimal am Tag ein Stück rotes Fleisch.

Am Ende der Studie wurden die Därme der Testpersonen untersucht und man konnte feststellen, dass sich bei einigen eine sogenannte Divertikulitisentwickelt hatte. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der kleinen Ausstülpungen der Darmwand. Besonders der Vergleich zu den Testpersonen, die während der Studie gar kein bis wenig Fleisch gegessen hatten, war sehr deutlich: Diese Personen hatte keine entzündeten Darmwände. Aus diesem Ergebnis schlossen die Wissenschaftler, dass rotes Fleisch Entzündungen im Körper hervorrufen kann, was unter Anderem darauf zurückgeführt wird, dass die im Fleisch enthaltenen Stoffe das Wachstum der Darmbakterien negativ beeinflussen. Die Folgen sind eine Störung der Darmschleimhaut sowie eine ungünstige Beeinflussung unseres Immunsystems.

Arachidonsäure befeuert Entzündungen im Körper

Ein weiterer Grund, warum rotes Fleisch zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln zählt, ist sein hoher Gehalt an Arachidonsäure. Diese Säure ist ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten und zählt zu den Omega-6-Fettsäuren. Der menschliche Organismus benötigt Arachidonsäure, um daraus Eicosanoide herzustellen. Hierbei handelt es sich um spezielle “Steuermoleküle”, die bei Verletzungen Entzündungsreaktionen hervorrufen, damit der Körper die Verletzung erkennt und sich heilen kann.

Was in gesundem Maße also erst einmal eine positive Auswirkung auf uns hat, kann bei übermäßigem Konsum dazu führen, dass zu viele entzündungsfördernde Stoffegebildet werden, mit denen unser Körper überfordert ist, weswegen es zu Entzündungen in den Gelenken kommt. Menschen, die bereits unter Erkrankungen wie Rheuma oder Arthritis leiden, wird deshalb vom Verzehr von tierischen Produkten, insbesondere Fleisch, abgeraten.

 

Kuhmilch

Wusstet ihr, dass mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung an einer Kuhmilchintoleranz leiden? Genau genommen ist “leiden” hier nicht die passende Formulierung, denn diejenigen, die auf Kuhmilch mit Atembeschwerden oder Verdauungsstörungen reagieren, werden wahrscheinlich auf Alternativen wie Hafer-, Soja- oder Mandelmilch zurückgreifen. Und sie entgehen damit dem im Milchzucker enthaltenen Einfachzucker Galactose, der als entzündungsfördernd eingestuft worden ist.

Wie in Studien festgestellt worden ist, zeigen die Blutanalysen von Kuhmilch-Konsumenten erhöhte Entzündungswertesowie einen erhöhten Stresspegel, der sich ebenfalls oxidativ auf den Organismus auswirkt. Im Rahmen der Studie konnte festgestellt werden, dass hierfür das oben erwähnte Galactose verantwortlich ist, das die Seneszenz beschleunigt. Folgen sind Schäden durch oxidativen Stress, aber auch chronische Entzündungen oder eine Schwächung der Immunabwehr.

 

Zucker

Ein echter Klassiker unter den entzündungsfördernden Lebensmitteln- und doch ist er in fast jedem verarbeiteten Produkt zu finden. Das große Problem an diesem Krankmacher: Zucker kann uns süchtig machen, da er bestimmte Areale im Gehirn so anspricht, dass wir uns an seinen Konsum gewöhnen können. Umso schwerer fällt es uns also, Süßigkeiten zu widerstehen oder den Konsum zuckerhaltiger Lebensmittelkomplett zu unterlassen.

Neben der Tatsache, dass mit dem Zucker unnötig viele Kalorien in unseren Körper gelangen, gilt das raffinierte Produkt als Mitverursacher diverser Krankheitenwie Diabetes, Arthrose, Gicht oder auch Gefäßschäden. Sogar Krebs wird von einem zu hohen Zuckerkonsum begünstigt.

Kurz: Zucker fördert Entzündungenin unserem Körper und kann an diversen Stellen unserem Organismus schaden. So bringt eine zu große Menge des weißen Süchtigmachers bspw. die Darmflora durcheinander, es kommt zu einem Ungleichgewicht der dort angesiedelten Bakterien, was neben Darmproblemen auch psychische Probleme zur Folge haben kann.

 

Weißmehl

Wer einmal einen genauen Blick auf diverse verarbeitete Produkte wirft, wird schnell feststellen: In vielen dieser Produkte ist Weißmehlenthalten. Besonders im Süßwarenregal lässt sich dieser Inhaltsstoff oft auf der Rückseite von so manch abgepackten Kuchen finden. Leider sind aber auch oft Produkte “betroffen”, bei denen man es auf den ersten Blick nicht vermuten würde, wie bspw. herzhaften Maultaschen, weswegen viele Konsumenten oft mehr Weißmehl konsumieren, als ihnen wahrscheinlich bewusst ist.

Was ihr wissen solltet: Weizen ist per se nicht schlecht. Was ihn ungesund macht, ist neben dem zu häufigem Konsum die Form der Weiterverarbeitung. In den meisten Fällen wird der Weizen so stark bearbeitet, dass gesunde Nährstoffe weitestgehend entfernt werden, was das Endprodukt länger haltbar machen soll. Besonders häufig wird das eh schon ungesunde Weißmehl mit anderen “leeren Kohlenhydraten” wie raffiniertem Zucker kombiniert, was bei Verzehr zwar für ein schnelles Sättigungsgefühl sorgt, uns jedoch aber auch schneller wieder hungrig werden lässt.

Neben einem schnelleren Sättigungsgefühl passiert außerdem eins: Unser Insulinspiegel steigt rasant an, um anschließend ebenso schnell wieder abzufallen. Wird unser Körper öfter mit diesen Lebensmitteln belastet, geht dies auf die Kosten unseres Insulinhaushalts und es kommt zu erhöhten Entzündungswerten.

 

Zusammenfassend können wir nach Abschluss unserer Recherche sagen, dass die vier oben aufgeführten Lebensmittel DIE vier entzündungsfördernden Lebensmittel sind, die wir am Häufigsten in den Supermärkten finden. Sie sind Auslöser für diverse Entzündungen und Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Co, weswegen wir es durchaus für diskutabel halten, ob Lebensmittel dieser Art überhaupt in diesen Mengen verkauft werden sollten. Neben Weizen, Zucker, rotem Fleisch und Milch gibt es natürlich noch diverse andere Lebensmittel (unter anderem auch vermeintlich gesunde Lebensmittel wie die Tomate), die unter gewissen Umständen entzündliche Prozesse im Körper beschleunigen können.

 

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2 comments

[…] nicht nur durch das weglassen von entzündungfördenden Lebensmitteln, können wir unseren Körper unterstützen, die Entzündung schnell und effektiv zu bekämpfen. […]

Vielen Dank für den informativen Beitrag!

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