Mutterkraut, Allerfrauenheil oder auch Frauenhilf – die Synonyme für das Frauenmantelkraut lassen sehr schnell darauf schließen, bei wem diese Heilpflanze zum Einsatz kommt. Die Zielgruppe dieser heilenden Pflanze sind Frauen mit zyklusbedingten Beschwerden wie dem prämenstruellen Syndrom, PMDD oder auch ein nicht erfüllter Kinderwunsch. Ihr habt noch wie was von Frauenmantelkraut gehört? Dann solltet ihr unbedingt weiterlesen, denn in diesem Beitrag erfahrt ihr, warum die Heilpflanze bei “Frauenleiden” hilft und wie das Frauenmantelkraut anwendet wird.
Was ist Frauenmantelkraut
Wirkung
Anwendung
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Was ist Frauenmantelkraut?
Frauenmantelkraut, lateinisch “Alchemilla” oder auch “Alchemilla Vulgaris”, ist eine Heilpflanze, die bereits in der Antike zur Behandlung von Frauenleiden angewandt worden ist. Auch heute wird die heilende Pflanze in der Frauenheilkunde genutzt, um Frauen mit Zyklusproblemen oder einem nicht erfüllten Kinderwunsch zu behandeln.
Die Pflanze gehört zur Familie der Rosengewächse und ist beheimatet in sämtlichen Gebirgsregionen von Europa, Asien und Afrika – allerdings breitet sie sich auch gerne mal am Straßenrand oder in heimischen Gärten aus. Besonders gut gedeiht die Heilpflanze an sonnigen bis halbschattigen Plätzen, vorausgesetzt, der Boden ist humus- und nährstoffreich.
Wer einen kleinen Ausflug in die Natur machen will, um das Frauenmantelkraut selber zu pflücken, der sollte Ausschau halten nach einem Gewächs, das eine strauchförmige, krautige Form hat. Die Blätter sind relativ klein und zur Blütezeit befinden sich grünlich-gelbe Blüten an der Pflanze. Apropro Blütezeit: Viele Heilpflanzen werden NICHT in der Blütezeit geerntet – anders das Frauenmantelkraut! Das Allerfrauenheil sollte dann gepflückt werden, wenn die Pflanze in ihrer Blütezeit steht, was meist von Mai bis August/September der Fall ist. Verwertet werden kann die gesamte Pflanze, allerdings werden in den meisten Fällen lediglich die Blätter geerntet, um diese anschließend zu Tee weiterzuverarbeiten.
Die Wirkung des Frauenmantelkraut
Hildegard von Bingen empfahl die Heilpflanze bei Frauenleiden und auch Paracelsus, einer der Väter der Naturheilkunde, wusste um die heilenden Kräfte des Frauenmantelkrauts. Doch wie genau wirkt das Allerfrauenheil überhaupt? Und welche Wirkstoffe befinden sich in der Pflanze?
Pflanzliche Hormone stabilisieren den Hormonhaushalt
Die positive Wirkung des Heilkrauts auf den Zyklus der Frau liegt in den Inhaltsstoffen begründet. Einer ist dabei besonders ausschlaggebend: Phytohormone. Zusätzliche Hormone für unseren Körper – klingt erst einmal ungesund und erinnert sofort an Medikamente wie die Pille, oder? Bevor wir euch jetzt verschrecken, hier die Auflösung: Phytohormone sind Pflanzenhormone.
Diese wirken in unserem Körper komplett anders als die Hormone, die ihr in künstlichen Hormonpräparaten finden könnt. Sie bringen unseren Körper nicht AUS dem hormonellen Gleichgewicht, sondern IN ein hormonelles Gleichgewicht, sprich, sie wirken auf den weiblichen Hormonspiegel stabilisierend. Der Grund hierfür liegt in den Pflanzenhormonen selbst: Sie sind in ihrer Konzentration und Wirkungsweise, verglichen mit künstlichen Hormonen, ganz anders geschaffen und wirken deutlich schwächer und sanfter.
Gerbstoffe für Heilung von Magen-Darm-Erkrankungen
Neben den Phytohormonen sind noch weitere Substanzen enthalten, die das Frauenmantelkraut zur Heilpflanze machen:
- Gerbstoffe
- ätherische Öle
- Glykoside (Heil- und Abwehrstoff der Pflanzen)
- Tannine (pflanzliche Gerbstoffe)
- Antioxidantien
Die Gerbstoffe, die zu ca. 5-8% in der Pflanze zu finden sind, wirken entzündungshemmend und adstringierend auf Haut und Schleimhäute, also zusammenziehend. Aufgrund dieser Eigenschaft wird das Frauenmantelkraut nicht nur bei Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden eingesetzt, sondern kommt auch bei Magen-Darm-Erkrankungen zum Einsatz. Gleichzeitig sorgt ein hoher Anteil Antioxidantien dafür, dass freie Radikale, die sich in unserem Organismus befinden, gebunden und absorbiert werden.
Die Anwendung des Frauenmantelkrauts
Wie wir an dieser Stelle bereits festhalten können: Die Heilpflanze wirkt aufgrund seiner Inhaltsstoffe regulierend auf den Hormonhaushalt und kann gleichzeitig bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden. Da die Anwendungsbereiche sehr unterschiedlich sind, haben wir eine kleine Auflistung der Verwendungszwecke erstellt, anhand derer ihr euch orientieren könnt:
Frauenmantelkraut bei PMS
PMS, oder auch prämenstruelles Syndrom, kennt wohl jede Frau – Stimmungsschwankungen, übermäßiger Appetit, Kopf- oder auch Rückenschmerzen sind nur ein Teil der Symptome, mit denen sich Frauen kurz vor ihrer Menstruation herumplagen. Die Meisten greifen dann zu dem bekannten Mönchspfeffer, der beruhigend auf Geist und Körper wirkt. Was viele nicht wissen: Auch mit Frauenmantelkraut können die Symptome des PMS gelindert werden, da das Heilkraut hormonregulierend wirkt.
Frauenmantelkraut bei Menstruationsbeschwerden
Ist die Zeit des prämenstruellen Syndroms erst überstanden, geht es oftmals meist schmerzhaft weiter. Deshalb sind Frauen gut beraten, schon kurz bevor die prämenstruelle Phase einsetzt, mit der Einnahme von Frauenmantelkraut zu beginnen. Die Einnahme des heilenden Krauts sollte auch während der Menstruation fortgesetzt werden, denn die Wirkstoffe der Pflanze lindern nicht nur die Schmerzen, sondern regulieren gleichzeitig den Blutfluss.
Dies konnte anhand einer Studie belegt werden, bei der 341 jungen Frauen Frauenmantelkraut verabreicht worden war. Die Testpersonen, die vorher immer unter starken und schmerzhaften Blutungen litten, gaben am Ende der Studie an, dass ihre Blutungen regelmäßiger und weniger stark waren.
Frauenmantelkraut bei Magen-Darm-Erkrankungen
Das Allerfrauenheil ist zwar eine Pflanze, von der besonders wir Frauen profitieren, allerdings hat die Heilpflanze noch mehr zu bieten als “nur” die positive Beeinflussung von Menstruationsbeschwerden und Co.
Wie wir oben schon erwähnt haben, beinhaltet das Frauenmantelkraut Gerbstoffe. Auch wenn diese nur ca. 5-8% der Pflanze ausmachen, lässt sich die Wirkung der Gerbstoffe nutzen – und zwar bei leichten Magen-Darm-Beschwerden. Durch die adstringierende Wirkung der Stoffe haben es Keime und Bakterien, durch die eine Magen-Darm-Erkrankung häufig ausgelöst wird, schwerer, die Darmschleimhaut zu durchdringen und für Entzündungen zu sorgen. Wer also während einer Magen-Darm-Erkrankung zu Frauenmantelkraut greift, hilft seinem Körper, die krankmachenden Keime und Bakterien schneller wieder loszuwerden.
Frauenmantelkraut kaufen
Wenn ihr Magen-Darm-Beschwerden oder besonders die frauentypischen “Leiden” pflanzlich behandeln wollt, seid ihr mit dem Frauenmantelkraut gut beraten. In den meisten Fällen empfiehlt sich die Einnahme der heilenden Pflanze in Form eines gut zubereiteten Tees. Ihr werdet deshalb häufig, wenn ihr euch auf die Suche nach dem Allerfrauenheil macht, auf das heilende Kraut in Form von Frauenmanteltee stoßen. Bevor ihr den Tee konsumiert, empfehlen wir euch: Sprecht vor der Verwendung mit einem Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker und lasst euch genau erklären, in welcher Menge und Dosis ihr den Tee zu euch nehmen sollt. Denn auch wenn das Heilkraut nicht als Medikament bezeichnet wird, wirken sich die Inhaltsstoffe auf euren Körper aus.
Wie bei anderen pflanzlichen Produkten gilt auch bei dem Frauenmantelkraut – achtet auf Bio-Qualität des Produkts, im Idealfall nachgewiesen durch ein Bio-Siegel. Denn nur dieses bestätigt euch, dass das Frauenmantelkraut nicht mit Pestiziden oder sonstigen Substanzen in Berührung gekommen ist. Außerdem ist eine schonende Trocknung des Krauts entscheidend, denn nur so können die wirkungsvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Zusammenfassend können wir sagen, dass das Frauenmantelkraut eine Heilpflanze ist, die in ihrer Wirkungsweise dem Mönchspfeffer ähnelt, dabei aber deutlich sanfter zu unserem Hormonhaushalt ist. Das Allerfrauenheil ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe besonders wirksam bei Menstruationsbeschwerden, kann allerdings auch bei leichten Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt werden. Bevor ihr euch mit dem Frauenmantelkraut selbst behandelt, sprecht euer Vorhaben mit eurem Arzt oder Apotheker ab.
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Danke, dass Sie Ihr Wissen über pflanzliche Medizin mit uns teilen. Ich habe viele hilfreiche Tipps gelernt. Ich freue mich darauf, mehr aus Ihrem Blog zu lesen.