Lysin – Wirkung und Vorkommen der Aminosäure

Jeder von euch hatte vermutlich schon einmal richtig starke Kopfschmerzen und hat, um den stechenden Schmerz zu verbannen, zu Schmerztabletten gegriffen. Wenn ihr auch zu denjenigen gehört, die sich in solchen Fällen einer Ibuprofen bedienen, werdet ihr bestimmt festgestellt haben, dass sich häufig der Zusatz “+ Lysin” auf der Packung befindet. Die essentielle Aminosäure Lysin dient hierbei als Wirkungsbeschleuniger und soll dafür sorgen, dass das Ibuprofen schneller und effizienter wirken kann. Doch was steckt sonst hinter der Aminosäure Lysin? Und wofür benötigt unser Körper die essentielle Aminosäure?

 

Was ist Lysin?

Lysin wird als Wirkstoff in Tabletten eingesetzt, um die Wirkungsweise der Medikamente zu beschleunigen. So weit, so gut. Aber was genau ist Lysin eigentlich?

Lysin gehört zu den acht essentiellen Aminosäuren und zählt somit zu der Art von Aminosäure, die unser Körper zwar dringend braucht, jedoch nicht selbst synthetisieren kann. Lysin,auch als L-Lysin bezeichnet, muss daher dringend über die Nahrung aufgenommen werden, damit lebenswichtige Prozesse in unserem Körper stattfinden können.

Die essentielle Aminosäure wurde übrigens 1889 erstmal aus Milcheiweiß Casein isoliert – erst seit diesem Zeitpunkt begannen Wissenschaftler mit der Untersuchung der Wirkungsweise von Lysin im menschlichen Organismus!

 

Die Wirkung von Lysin

Ähnlich wie bei der Aminosäure Isoleucin auch, hat Lysin ein Wirkungsfeld, bei dem ein Lysin-Mangel besonders deutlich ins Gewicht fallen würde: das Immunsystem. , welches durch Lysin nachweislich gestärkt wird. In Sachen “Immunsystem stärken” steht die Aminosäure auf einer Stufe mit Vitamin C oder Zink – eine Tatsache, die übrigens erst seit ca. 20 Jahren bekannt ist!

Durch den Nachweis, dass die Proteinverbindung unser Immunsystem stärkt, wurde bspw. damit begonnen, Lysin innerhalb der Herpes-Therapie einzusetzen, um einen Ausbruch der Infektion zu vermeiden bzw. die Herpes-Infektion schneller eindämmen zu können. Wer vermehrt Lysin einnehmen möchte, um sein angeschlagenes Immunsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sollte die Aminosäure in Kombination mit L-Arginin zu sich nehmen, da sich, durch die Aufnahme beider Wirkstoffe, die positive Wirkung verstärkt.

Neben der Stärkung des Immunsystems erfüllt die essentielle Aminosäure aber noch andere Funktionen im Körper, wie bspw. die Bildung von Enzymen, Antikörpern oder Hormonen. Des Weiteren ist Lysin ein wichtiger Baustein unseres Bindegewebes und ist somit – in Kombination mit anderen Aminosäuren – am Aufbau von Kollagen beteiligt. Wofür wir Kollagen brauchen? Die heterogene Gruppe von Proteinen benötigen wir als wichtigen Faserbestandteil von:

  • Haut
  • Haaren
  • Zähnen
  • Blutgefäßen
  • Sehnen und Knochen

Abschließend zu dem bisher genannten Wirkungsspektrum sollte natürlich noch die Auswirkung von Lysin auf die chemische Verbindung Carnitin hervorgehoben werden! Bei Carnitin handelt es sich um ein Dipeptid, welches aus den zwei essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin synthetisiert wird. Einfacher formuliert: Ohne Lysin kein Carnitin.

Diese Substanz wird von unserem Körper aber dringend benötigt, u.A. für einen reibungslos ablaufenden Energiestoffwechsel sowie eine effiziente Versorgung der Gehirnzellen. Fehlt es dem Körper an Lysin, geht damit gleichzeitig ein Carnitin-Mangel einher und die Wahrscheinlichkeit, dass wir Belastungen – seien sie psychischer oder physischer Natur – nicht mehr bewältigen können, steigt.

 

Welche Lebensmittel beinhalten Lysin?

Der tägliche Bedarf liegt bei einem erwachsenen, gesunden Menschen bei 14 mg/kg, hochgerechnet auf das jeweilige Körpergewicht. Kinder haben allerdings einen deutlich höheren Bedarf, ca. das Dreifache von dem “Erwachsenenbedarf”.

Lysin ist eine essentielle Aminosäure, die sich besonders in tierischen Produkten finden lässt. Für diejenigen unter euch, die keiner speziellen Ernährungsart zugetan sind und die man liebevoll als “Allesfresser” bezeichnen würde, bieten sich folgende Lebensmittel an, um den Bedarf decken zu können (Lysingehalt in mg, gerechnet auf 100 g vom jeweiligen Lebensmittel):

  • Parmesankäse: 3170 mg
  • Thunfisch: 2210 mg
  • Schweinefleisch: 2120 mg
  • Rindfleisch: 2022 mg
  • Garnelen: 2020 mg
  • Huhn: 1790 mg

 

Vegane Lysin-Quellen

Auch wenn Lysin vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vorkommt, gibt es natürlich genügend vegetarische bzw. vegane Lysin-Quellen.

Wenn du also auf Fleisch oder andere tierische Erzeugnisse verzichtest, bieten sich folgende Produkte an, um deinen Bedarf zu decken (Lysingehalt in mg, gerechnet auf 100 g vom jeweiligen Lebensmittel):

  • Kürbiskerne: 2.283 mg
  • Linsen: 1890 mg
  • Sojabohnen: 1900 mg
  • Kichererbsen: 1370 mg
  • Backhefe: 1230 mg
  • Erdnussmus: 1070 mg
  • Erbsen: 610 mg
  • Haferflocken: 500 mg
  • Buchweizen: 580 mg

 

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