Wer seinen täglichen Haushaltszuckerkonsum reduzieren möchte oder dem weißen Süchtigmacher ganz abschwören möchte, beschäftigt sich früh oder später mit alternativen Süßungsmitteln – manchmal geht’s eben nicht ohne die gewisse Süße. Oftmals wird bei Süßungsmitteln nur an Stevia, Aspartam und Co gedacht – das wollen wir mit diesem Artikel ändern. Der neue Star unter den niedrig-glykämischen Süßungsmitteln ist nämlich ein pflanzliches, super nachhaltiges Produkt: Kokosblütenzucker.
Doch wie wird die Zuckerersatz hergestellt? Welche Vorteile bietet sie und was hat es mit dem glykämischen Index auf sich? Wir haben uns den Zucker der Kokosblüte näher angeschaut und offene Fragen für euch beantwortet.
Kokosblütenzucker – Herstellung und Nachhaltigkeit
Kokosblütenzucker wird in einem aufwendigen Produktionsverfahren aus dem Nektar der Kokosblüte gewonnen. Hierzu werden die Blüten der Kokospalme angeschnitten und der heraustretende Nektar in einem Behälter aufgefangen. Anschließend wird der Saft in einem Topf über offenem Feuer gekocht, bis sich kleine Kristalle bilden und Kokosblütenzucker entsteht. Im Gegensatz zu anderen Zuckerarten ist Kokosblütenzucker gekennzeichnet durch besonders nachhaltige Gewinnung und Verarbeitung. Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, muss allerdings bei der Herstellung auf einen wichtigen Punkt geachtet werden: Um an den Nektar zu gelangen, dürfen die Pflanzen nicht gerodet werden. Nicht im Sinne der Nachhaltigkeit denkende Hersteller lassen die Palmen fällen und es werden immer neue Anbauflächen benötigt – Konsequenz ist eine fortwährende Abholzung des Regenwaldes. Viele Kleinbauern halten sich jedoch an das Gesetz der Nachhaltigkeit und erreichen somit, dass die Palmen, verglichen mit Zuckerrohr, 50-75% mehr Zucker produzieren. Gleichzeitig beansprucht die Pflanze weniger Nährstoffe und Wasser, bietet den dort lebenden Wildtieren Zuflucht und ist überhaupt sehr widerstandsfähig. Kurzum: Nachhaltiger Anbau schont Natur und Umwelt. Zudem wird die lokale Landwirtschaft gestärkt und die Kleinbauern können mit den Erträgen ihre Familien versorgen.
Ist Kokosblütenzucker gesund?
Nachhaltigkeit schön und gut – aber was hat mein Körper von dem Zucker? Vorab sei gesagt, dass es sich bei diesem Zucker um keine kalorienärmere Alternative handelt. Kokosblütenzucker hat genauso viele Kalorien wie weißer Haushaltszucker und kann beispielsweise beim Backen 1:1 verwendet werden. Trotzdem ist er dem normalen Zucker um Längen überlegen: Kokosblütenzucker ist reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Aminosäuren. So weist der Super-Zucker im Vergleich zum Rohrzucker die 18-fache Menge an Kalium und den 30-fachen Gehalt an Phosphor auf. Zudem ist ein besonders hoher Gehalt an Vitamin B und Vitamin C vorhanden. Die Zusammensetzung der Nährstoffe ist einzigartig in der Welt der Süßstoffe und macht den Kokosblütenzucker zu einer besonders bekömmlichen Zuckeralternative. Kokosblütenzucker ist jedoch vor allem wegen seines sehr geringen glykämischen Index bekannt geworden. Ist der glykämische Index eines Lebensmittels niedrig, so lässt es bei Verzehr den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen. Der Vorteil ist eine langsamere Energieausschüttung – ihr spart euch die vielen Zuckerhochs- und Tiefs und habt dadurch weniger Heißhunger. Viele kennen sicherlich das Phänomen, welches oft nach Genuss besonders süßer Lebensmittel auftritt: Keine Stunde vergeht und es macht sich erneut die Lust auf Süßes breit. Ein stabiler Blutzuckerspiegel senkt zudem das Risiko, an Diabetes zu erkranken und kann sogar vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken. Wen die gesundheitlichen Aspekte noch nicht überzeugt haben, wird sich spätestens nach Verkostung des Kokosblütenzucker vom milden, leicht karamellligen Aroma begeistern lassen.
Wo kann ich Kokosblütenzucker kaufen?
Zunächst solltet ihr sicherstellen, dass es sich bei dem von euch gewählten Produkt wirklich um Kokosblütenzucker handelt. Ebenfalls im Handel erhältlich ist gewöhnlicher Palmzucker – Zucker kann nämlich auch aus anderen Palmarten gewonnen werden, dieser ähnelt jedoch von den Inhaltsstoffen dem Rohrzucker. Unterschiede gibt es auch bei der Herstellung: Billige Produkte werden nicht über offenem Feuer gerührt und getrocknet, sondern zum Trocknen in Gefäße gegeben. Um diesen Prozess zu beschleunigen, ergänzen einige Anbieter den Zucker mit Natrium-Sulfit. Kauft ihr also ein Produkt minderer Qualität, unterstützt ihr somit nicht nur eine nicht-nachhaltige Produktion sondern nehmt Inhaltsstoffe auf, die eurem Körper nicht gut tun. Qualitativ hochwertige Produkte findet ihr im Reformhaus, beim Bioladen eures Vertrauens oder bei dm. Wir haben bisher nur den Kokosblütenzucker von Amanprana und Lotao getestet – geschmacklich toll, unkomplizierte Lieferung und nachhaltig produziert. In diversen Foren sind wir noch über die Hersteller Govinda und Dr. Goerg gestolpert, die laut Aussage vieler User Produkte guter Qualität anbieten. Da sich die Produkte in Punkto Konsistenz und Intensität der Karamellnote unterscheiden, probiert einfach aus, welcher Kokosblütenzucker für euren Gaumen der Richtige ist.
Zusammenfassend: Wir haben dem Thema Nachhaltigkeit diesmal viel Raum gegeben, weil wir finden: Die Produktionsbedingungen entscheiden über die Qualität des Kokosblütenzuckers und nur hochwertiger Zucker enthält die Stoffe, die für euren Körper gut sind. Schlussendlich stellt qualitativ hochwertiger Kokosblütenzucker eine tolle Alternative zu herkömmlichen Zucker dar, sollte jedoch nicht in Massen konsumiert werden.
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