Egal ob Vegetarier, Veganer oder Fleischesser – unser Darm kann mehr als nur verdauen. Er wird oft als das zweite Gehirn des Menschen bezeichnet und soll unseren Gemüts- und Gesundheitszustand erheblich beeinflussen. Doch inwiefern kann der Darm unsere Emotionen beeinflussen? Und wie können wir unseren Darm gesund halten?
Darm und Verdauung
Häufig wird der Darm als reines Verdauungsorgan wahrgenommen. Der Dünndarm zerlegt den bereits vorverdauten Speisebrei in seine Bestandteile, Ausstülpungen in der Darmschleimhaut transportieren die Nährstoffe ins Blut und in die Lymphe. Was vom Körper nicht verwertet werden kann, gelangt vorerst in den Dickdarm und verweilt dort zwischen 15 und 50 Stunden. Während des Aufenthalts im Dickdarm wird dem Nahrungsbrei viel Wasser entzogen. Durch den Wasserentzug wird er zu einer festeren Masse und der Darm scheidet die nährstoffreien Reste anschließend über den After aus. Vorausgesetzt, beide Schließmuskeln geben dafür grünes Licht.
Allerdings kann der Darm mehr als nur Nährstoffaufnahme – er fungiert als eine Art zweites Gehirn, welches unsere Emotionen beeinflusst sowie ausschlaggebend für die Gesundheit ist. Er wird als enterisches Nervensystem bezeichnet und verfügt dabei über 100 Millionen Nervenzellen. Nicht einmal unser peripheres Nervensystem, das Informationen vom Gehirn an unsere Körperteile sendet, verfügt über eine solche Anzahl an Nervenzellen. Zudem hat der Darm die 100fache Größe unserer Haut und beheimatet rund 2/3 des Immunsystems.
Guten Draht zueinander – Darm und Gehirn
„Schmetterlinge im Bauch“, Übelkeit vor einer Prüfung oder „Stress schlägt mir auf den Magen“. Jeder von euch hat das ein oder andere Phänomen wohl schon an eigenem Leib erfahren. Tatsächlich kann sich die Psyche auf den Magen-Darm-Trakt auswirken und körperliche Reaktionen hervorrufen. Mittlerweile hat die Wissenschaft herausgefunden, dass diese Verbindung nicht nur einseitig ist – auch der Darm kann das Gehirn und unsere Emotionen beeinflussen. Dies gelingt in erster Linie über den Vagus-Nerv. Hierbei handelt es sich um den zehnten Gehirnnerv, der unter anderem für den Herzschlag verantwortlich ist. Damit das Nervensystem des Darms und das Gehirn zusammenarbeiten können, müssen sie sich jedoch verständigen können. Dies gelingt über gemeinsame Neurotransmitter: mithilfe der Transmitter können die Informationen von einer Nervenzelle zur anderen getragen werden. Vom Darm zum Gehirn und andersherum.
Beispiel: Ein Neurotransmitter ist das Hormon Serotonin, welches sowohl im Gehirn als auch im Darm zum Einsatz kommt. Menschen mit Depressionen bekommen oftmals Medikamente, die den Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen sollen. Ein erhöhter Serotoninspiegel hat in diesem Fall zwar positive Auswirkungen auf das Gehirn – der Darm kann jedoch mit dem Plus an Neurotransmittern nichts anfangen. Sein empfindliches System wird gestört und die Informationsübertragung negativ beeinflusst.
Darmgesundheit – warum ist sie so wichtig?
Nahrung verwerten, Immunsystem stabil halten, Emotionen beeinflussen – um diese Vielzahl an Aufgaben meistern zu können, muss die Darmflora intakt sein. Wie genau eine gesunde Darmflora aussieht, ist umstritten. Jedoch geht die Wissenschaft davon aus, dass der Darm ähnlich komplex wie ein Ökosystem in der Natur funktioniert – und dass eine hohe Diversität an Bakterien wichtig ist. Gerät das ökologische Gewicht der Darmflora aus dem Gewicht, kann dies die Entwicklung psychischer Krankheiten begünstigen sowie das Immunsystem schwächen. Bei einem so gestörten Darm, könnte sich eine Darmreinigung anbieten. Weitere Folgen im Zusammenhang mit einer gestörten Darmflora können sein:
- Durchfall, Verstopfungen, Blähungen und Bauchschmerzen
- Reizdarm-Syndrom
- Entstehen von Allergien
- Psychische Belastungen
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Gesunde Ernährung = gesunder Darm?
Damit der Darm gut funktioniert, müssen die vielen Bakterien bei Laune gehalten werden. Gerade in der heutigen Zeit ist dies jedoch nicht einfach, denn oft geht es in unserem Alltag sehr stressig zu. Meist hat dies zur Konsequenz: wenig Bewegung und dafür viel ungesunde Ernährung. Besonders die Kombination dieser zwei Faktoren macht dem Darm zu schaffen, weswegen ihr auf ausreichend Bewegung sowie eine ballaststoffreiche Ernährung achten solltet.
Ungesunde Ernährung führt zu einem gestörten Verdauungstrakt?
Ungesunde Ernährung – damit sind meist stark verarbeitete Lebensmittel gemeint, die viel Zucker und ungesunde Fette enthalten. Diese sorgen für ein verändertes Klima im Darm und vertreiben damit die „guten“ Bakterien. Gute Bakterien, zum Beispiel Laktobakterien und Bifidobakterien, halten das Immunsystem stabil und sorgen für eine erfolgreiche Nährstoffaufnahme. Zudem bekämpfen sie „böse“ Bakterien und verhindern deren Ausbreitung. Konsumieren wir viele ungesunde Lebensmittel, verändert sich auch das Milieu der Darmflora und die guten Bakterien fühlen sich weniger wohl. An ihre Stelle treten nun Bakterien, die uns nicht gut tun und Entzündungen fördern. Die schädlichen Bakterien lassen toxische Abfallprodukte entstehen, gleichzeitig gibt es weniger Bakterien, die dieser Entwicklung entgegenwirken können. Folglich wird unser Organismus belastet und das Immunsystem geschwächt. Auch auf die Darmschleimhaut haben ungesunde Lebensmittel Auswirkungen – sie wird durchlässiger und lässt somit neben Nährstoffen auch schädliche Stoffe passieren.
Gerade wenn es im Alltag hektisch zugeht, kann uns psychischer Stress auf den Magen schlagen. Zudem haben wir oft weniger Zeit, uns mit gesunder Ernährung auseinanderzusetzen. Wir haben vor einiger Zeit ein Produkt für euch getestet, was wir euch deshalb an dieser Stelle weiterempfehlen möchten. Das Produkt enthält neun Bakterienstämme, die eine gesunde Darmschleimhaut fördern und das Ausbreiten von schlechten Bakterien verhindern. Wir haben festgestellt, dass jeder von uns etwas von den Bakterien gemerkt hat – zwei haben sich kurze Zeit nach der Einnahme fit und erhohlt gefühlt, während eine mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen hatte. Schlussfolgern kann man daraus, dass die Wirkungsweise des Produkts individuell ist und jeder für sich selbst entscheiden sollte, ob er das Produkt für geeignet hält.
Bewegung und Darmgesundheit
Neben einer ausgewogenen Ernährung solltet ihr zudem auf ausreichend Bewegung achten. Bewegen wir uns zu wenig, werden die Verdauungsorgane weniger gut durchblutet und die Aktivität des Magen-Darm-Trakts nimmt ab. Verstopfungen und Blähungen sind oft die Folge. Ein weiteres Risiko bei zu wenig Bewegung stellt der Nahrungsbrei dar. Er benötigt mehr Zeit zum Durchqueren des Darms und verweilt somit länger in dem Verdauungsorgan. Die Folge: Schädliche Stoffe sind somit länger in unserem Organismus unterwegs und es können Abbauprodukte entstehen, die unserem Körper schaden.
Zusammenfassung: Stress im Alltag lässt sich oft nicht vermeiden – trotzdem sollten wir auf ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung achten. Beide Faktoren tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, dass sich unser Darm wohlfühlt. Euer Immunsystem sowie die Verdauung können besser funktionieren, ihr beugt schlechter Laune vor und könnt dem stressigen Alltag gelassener begegnen. Gesunde Rezeptideen gibt es in unserem Fitnesskochbuch oder unter der Kategorie Gesunde Rezepte. Für mehr Informationen zum Thema Darm und dessen Funktionsweise empfehlen wir euch das Buch „Darm mit Charme„:
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