Der Hype um vegane Burgerpatties und Fleischersatzprodukte scheint kein Ende zu nehmen. Im Gegenteil, immer mehr fleischfreie Alternativen finden ihren Weg in die Supermarktregale. Auch in der Werbung werden die veganen Leckereien immer präsenter. Besonders das Angebot der Beyond Burger Patties hat hierzulande für großen Trubel gesorgt. Ihr erinnert euch bestimmt: Der Lebensmitteldiscounter Lidl hatte die aus den USA stammenden veganen Burgerpatties im Angebot und sie waren binnen kürzester Zeit restlos ausverkauft. Bei all den zahlreichen Fleischalternativen, insbesondere für die Grillbegeisterten, habt ihr euch bestimmt auch schon die alles entscheidende Frage gestellt: Wie gesund sind diese Fleischersatzprodukte eigentlich? Sollten nun zukünftig vegane Patties die Grilllandschaft bestimmten oder wird bei der nächsten Burgersession doch lieber zu echtem Fleisch gegriffen?
Damit ihr beim nächsten Einkauf oder Grillabend euren (differenzierten) Senf dazugeben könnt, erörtern wir in diesem Beitrag, wann vegane Burgerpatties gesund sind – und wann nicht. Außerdem gehen wir kurz darauf ein, aus welcher Motivation heraus Menschen überhaupt zu Fleischersatzprodukten greifen.
Zwischen Erbsenprotein, Soja und Gemüse: Warum überhaupt Fleischersatz?
Was haben Gemüsebällchen, Sojaschnitzel und das Burgerpattie aus Erbsenprotein gemeinsam? Richtig: Die Fleischalternativen landen immer häufiger in den Einkaufswägen. Die Gründe hierfür liegen natürlich zum einen auf Seiten der Unternehmen, die immer mehr verschiedenste, tierleidfreie Produkte auf den Markt bringen. Das steigende Angebot ist aber natürlich auch nur die Konsequenz einer steigenden Nachfrage, die bedient werden will.
Die Ursachen, warum wir Konsumenten öfter zu Fleischersatz greifen, sind vielfältig:
• Einer der häufigsten Gründe, warum Menschen auf Fleisch verzichten, sind ihre Ethik- und Moralvorstellungen, die es ihnen verbieten, für das Schlachten von Tieren mitverantwortlich zu sein. Wer aufgrund seiner eigenen Moralvorstellungen vom Fleischessen ablässt, wird vermutlich früh oder später komplett auf eine vegane Ernährung umsteigen, da auch die Produktion von Milchprodukten oder Eiern in den meisten Fällen an das Töten von Tieren gekoppelt ist
• Besonders den Konsumenten, die bereits unter gesundheitlichen Problemen wie bspw. Rheuma oder Arthritis leiden, wird empfohlen, auf häufiges Fleischessen zu verzichten. In “Ist Fleischverzicht gesund?” gehen wir detailliert darauf ein, wieso der Konsum von Tieren, besonders in Zusammenhang mit diversen Herzkreislauf- oder Gelenkerkrankungen, problematisch ist
• Viele der Fleischersatzprodukte sind lecker und schonen dabei nicht nur die Tiere, sondern auch die Umwelt. “Aber sorgen nicht ausgerechnet Fleischersatzprodukte, die größtenteils aus Soja bestehen, dafür, dass Regenwälder abgeholzt werden?” Ja, der hohe Bedarf an Soja lässt Regenwälder verschwinden. Allerdings werden rund 80% der weltweiten Sojaernte nicht verwendet, um als Sojaschnitzel oder Tofu auf dem Teller zu landen.
Stattdessen landet ein Großteil des geernteten Sojas in der Massentierhaltung, wo es als Futter für die Tiere dient. Deshalb: Fleischersatzprodukte sind nicht per se (abhängig von Herstellungsverfahren, Inhaltsstoffen, Verpackungsdesign etc.) umweltfreundlich. Aber sie stellen in jedem Fall die klimafreundliche Alternative zu echtem Fleisch dar.
Sind vegane Burgerpatties gesund? 3 Dinge, die du beim Einkauf von Fleischersatzprodukten bedenken solltest
Wenn ihr selber Vegetarier oder sogar Veganer seid, werdet ihr vermutlich diesen Moment kennen: Ihr seid in einer Diskussion mit einem überzeugten Fleischesser und debattiert über die Vor- und Nachteile einer veganen oder vegetarischen Ernährung. Irgendwann wird der Nicht-Vegetarier euch mit Sicherheit den Vorwurf unter die Nase reiben, dass Fleischalternativen ja komplett ungesund seien.
Natürlich ist ein “komplett ungesund” keine differenzierte Meinung, trotzdem solltet ihr – sei es für solche Gespräche oder einfach für euch selbst – wissen, wie gesund vegane Burgerpatties tatsächlich sind.
Um genau das beantworten zu können, dreht sich in den folgenden Absätzen alles um die Inhaltsstoffe, aus denen Sojaschnitzel, vegane Burgerpatties oder auch Gemüsebällchen bestehen können.
#1 Die Basis: Soja- und Weizeneiweiß, Erbsenprotein und Gemüse
Um zu beurteilen, ob ein veganes Burgerpattie gesund ist, solltest du dir zunächst die Basis des Produkts anschauen. In vielen Fällen bestehen die Ersatzprodukte aus Soja- oder Weizeneiweiß, Erbsenprotein, Gemüse oder auch Mykoprotein.
Auch wenn besonders Sojaprodukte nicht den besten Ruf haben und auch bei Weizen vielleicht die Alarmglocken klingen, kann hier ganz klar gesagt werden: Die oben aufgeführten Inhaltsstoffe sind per se nicht ungesund. Denn wie bei vielen anderen Lebensmitteln auch, gilt auch insbesondere für Weizenweiß: Die Dosis entscheidet in vielen Fällen, ab wann ein gesundes Lebensmittel zu einem Ungesunden wird.
Zusätzlich solltest du als Käufer beachten, dass du nur zu dem Produkt greifst, dessen Basis du verträgst. Viele Menschen bekommen es beispielsweise beim Verzehr von Sojaprodukten mit Verdauungsproblemen zu tun, weswegen in solchen Fällen lieber zu Burgerpatties aus Erbsenprotein oder Gemüse gegriffen werden sollte.
#2 Stabilisatoren, Aromen und Zusatzstoffe
Abhängig vom Hersteller der veganen Produkte fällt auch die Anzahl der Zusatzstoffe, Aromen und Co unterschiedlich hoch aus. Im Falle des Beyond Meat Burgers ist die Liste relativ lang: Ascorbinsäure, Hefeextrakt, Bernsteinsäure, pflanzliches Glycerin usw.
Ohne die gesamte Übersicht an Inhaltsstoffen hier aufzulisten, können wir sagen – in diesem Burgerpattie sind diverse Stoffe enthalten, die uns entweder total unbekannt waren oder von denen man nicht weiß, wie sie sich im Körper auswirken.
Deshalb gilt für jedes Fleischersatzprodukt: Achtet beim Kauf auf die Länge der Zutatenliste. Je länger und unübersichtlicher diese ist, desto sicherer könnt ihr euch sein, dass in dem Produkt Inhaltsstoffe verarbeitet worden sind, die nicht als gesund eingestuft werden können.
Unserer Erfahrung nach unterscheiden sich die Hersteller bezüglich der Verwendung von künstlichen Aromen und Zusatzstoffen ganz massiv voneinander, weswegen es sich immer lohnt, mehrere unterschiedliche Produkte vor dem Kauf miteinander zu vergleichen.
#3 Zucker und Fett
Neben diversen Zusatzstoffen, die es zu beachten gilt, können sich auch gerne hohe Anteile an Zucker oder ungesunden Fetten in den Fleischalternativen befinden. So enthält ein Beyond Meat Burger beispielsweise 17g Fett, was im Vergleich zu anderen veganen Burger Patties relativ hoch ist.
Auch die enthaltene Menge an raffiniertem, weißen Zucker ist in vielen veganen Lebensmitteln nicht zu unterschätzen. An dieser Stelle könnt ihr euch beim Einkauf an Folgendes erinnern: Nur weil ein Lebensmittel vegan ist, ist es deshalb nicht automatisch gesund. Auch vegane Produkte, wie ein Burgerpattie, können große Mengen Zucker oder Fett enthalten und sollten dementsprechend nicht jeden Tag auf dem Speiseplan stehen.
Unser Fazit: Vegane Burgerpatties sind in Maßen gesund
Aus unserer Sicht funktioniert im Falle der Frage “Sind vegane Burgerpatties gesund?” ein Schwarz-weiß-Denken nicht. Würden wir die veganen Patties als gesund deklarieren, lägen wir falsch, ebenso wie ein “Fleischalternativen sind ungesund” zu einseitig wäre. Vielmehr kommt es auf den jeweiligen Kontext, die Inhaltsstoffe und die Häufigkeit, in der ein solches Ersatzprodukt verzehrt wird, an. Ein Produkt, dass wie der Beyond Meat Burger aus vielen Zusatzstoffen und einem hohen Fettanteil besteht, ist natürlich nicht das Gesündeste. Ebenso solltet ihr nicht vergessen, dass Fleischalternativen in den meisten Fällen stark verarbeitete Produkte sind und damit nicht zu einem alltäglichen Lebensmittel werden sollten.
Positiv bewerten können wir die veganen Alternativen, die weder besonders fett- oder zuckerhaltig sind, noch über eine lange Zutatenliste voller künstlicher Stoffe verfügen. Auch gegen vegane Burgerpatties, die ihr zuhause selber aus Gemüse macht, ist natürlich nichts einzuwenden und ihr tut damit nicht nur der Tier- und Umwelt, sondern auch eurem Körper etwas Gutes.
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Ich finde es einfach toll, dass es solche veganen Pattys gibt. Die Frage nach gesund oder ungesund stellt sich da gar nicht so sehr. Es hängt auch viel vom Brot und den Soßen ab.
Es ist schön, diese Alternativen zu haben. Häufig sind vegane Burger erfolgreich, weil sie nicht nur gut für die Gesundheit sind, sondern auch gut schmecken. Vielen Dank für diesen großartigen Artikel.