Wir alle kennen Werbung, die Lebensmittel mit Probiotika anpreist. Die Produkte sollen Mikroorganismen, insbesondere Milchsäurebakterien (Lactobazillen) enthalten, welche die Darmflora unterstützen sollen. Wir erläutern im Folgenden die Vorteile und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Ist denn die Wirkung von Probiotika bewiesen?
In einem Wort: ja. Denn inzwischen gibt es diverse Studien, die nachgewiesen haben, dass etwa Durchfallerkrankungen, die durch Antibiotika oder Viren verursacht worden sind, mithilfe von Probiotika verkürzt werden können und zudem seltener vorkommen. Wer unter einer Laktoseunverträglichkeit leidet, dem können Probiotika helfen, die Verdauung der Laktose zu verbessern und Blähungen zu reduzieren. Es gibt sogar Anzeichen dafür, dasses geeignet ist, das Risiko von Darmkrebs zu vermindern, da die nützlichen Bakterien toxische Enzyme im Darm stoppen können. Aus einer Studie geht hervor, dass die Einnahme von einem Gramm Probiotikum mit 1010 Keimen des Bakterienstammes Lactobacillus casei Shirota bewirkt, dass Darmkrebs seltener auftritt als bei einer Kontrollgruppe von Versuchspersonen, die nichts eingenommen haben.
Diese Studie aus den USA zeigt, dass Probiotika zudem sehr nützlich für die Leber sind, denn sie können schädliche Oxidationsprozesse und sogenannte freie Radikale im Körper unschädlich machen. Im Tierversuch wurde ermittelt, dass damit versorgte Tiere signifikant geringere Leberschäden aufwiesen als die Kontrollgruppe.
Gibt es Unterschiede von probiotischen Zusätzen in Lebensmitteln und Probiotika aus der Apotheke?
Kurz gesagt: Ja, die gibt es. Denn die Lebensmittel, denen Probiotika zugesetzt sind, enthalten oft sehr viel Zucker oder andere Stoffe, die viele Menschen nicht vertragen. Zudem sind die nützlichen Bakterien meist nur in geringen Mengen enthalten. Der gesundheitliche Aspekt wird dadurch infrage gestellt. Wer daher Probiotika kaufen möchte, sollte sich besser an eine Apotheke wenden. Für die optimale Wirkung sollten Probiotika mit Kräuterauszügen ergänzt werden.
Welchen sonstigen Nutzen kann man sich von Probiotika versprechen?
Neben der Fähigkeit, dem Körper bei der Entgiftung zu helfen und das Immunsystem zu stärken, sind Probiotika äußerst potente Helfer bei der Darmsanierung: Wer Antibiotika einnehmen muss, schädigt damit automatisch seine Darmgesundheit, da Antibiotika nicht nur Krankheitskeime, sondern auch nützliche Bakterien vernichten. Das wiederum kann zu Verdauungsproblemen führen. Im Anschluss an eine Antibiotikakur ist daher die Einnahme sehr anzuraten. Wer unter unreiner Haut oder dem Reizdarmsyndrom leidet, kann ebenfalls von der Einnahme profitieren.
Probiotika als Hilfe beim Abnehmen?
Was Viele nicht wissen: Probiotika können den Körper beim Abnehmen unterstützen. Für einen dauerhaften Erfolg kann eine Diät besonders mit Lactobacillus rhamnosus, ergänzt werden. Diese Lactobazillen können für eine schnellere Gewichtsabnahme sorgen und dabei helfen, die endlich erreichte schlanke Linie auch zu erhalten. Fakt ist nämlich, dass sich die Darmflora von Übergewichtigen sehr von derjenigen schlanker Personen unterscheidet. Wer nun mithilfe von Probiotika die Darmflora einer schlanken Person besitzt, kann auch leichter sein Gewicht halten.
In einem Test nahmen Frauen, die Probiotika einnahmen, im Durchschnitt 4,4 Kilo ab. Die Gruppe, die Placebos erhielt, erreichte in der gleichen Zeit lediglich eine Gewichtsreduktion um 2,6 Kilo. Wie funktioniert das? Nun, Probiotika hindern Schadstoffe und Krankheitserreger daran, die Darmwand zu passieren und Entzündungen im Körper zu verursachen. Solche Entzündungen begünstigen eine Insulinresistenz und damit auch Übergewicht. Zudem konnte festgestellt werden, dass probiotische Nahrungsergänzung diejenigen Darmbakterien reduziert, die bei Übergewichtigen häufig zu finden sind. Auch Stoffwechselprozesse, die für die Steuerung des Hungergefühls verantwortlich sind, können durch nützliche Bakterien im Darm reguliert werden.
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