Energielevel ab 40: Was im Körper wirklich passiert − und wie sich gegensteuern lässt

Ab Mitte 40 wird der Alltag für viele Menschen spürbar anstrengender. Die Energie fehlt öfter, die Erholung dauert länger. Dabei liegt die Ursache dafür in der Regel nicht allein in Stress oder Schlafmangel, sondern wesentlich tiefer: auf der Ebene der Zellen.

Neue Erkenntnisse aus der Molekularbiologie zeigen, wie sich altersbedingte Prozesse auf die Energieproduktion im Körper auswirken – und auch, welchen Einfluss bestimmte Lebensstilfaktoren sowie bioaktive Stoffe auf diese Mechanismen haben.

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Was ist NAD⁺ – und warum wird es mit dem Alter weniger?

NAD⁺, das Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid, ist ein Coenzym, das an hunderten Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Es spielt unter anderem eine zentrale Rolle bei der Energiegewinnung in den Mitochondrien, also den Kraftwerken der Zellen. Ohne ausreichend NAD⁺ verlangsamen sich Prozesse wie Zellreparatur, Entgiftung und ATP-Produktion.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der NAD⁺-Spiegel mit dem Alter deutlich sinkt, teilweise sogar um bis zu 50 Prozent zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Dieser Rückgang wird mit einer Vielzahl physiologischer Veränderungen in Verbindung gebracht, unter anderem einer verminderten Muskelkraft, schlechteren Erholung und zunehmender Erschöpfung.

NAD⁺-Vorstufen: Das weiß die Forschung aktuell über NMN

Ein viel diskutierter Ansatz besteht in der gezielten Zufuhr sogenannter NAD⁺-Vorstufen. Zu diesen gehört NMN, also Nicotinamid-Mononukleotid. Dieses ist ein Zwischenprodukt im NAD⁺-Stoffwechselweg.

In mehreren Studien wurde NMN bereits auf seine Wirkung untersucht. Eine klinische Untersuchung aus dem Jahr 2022 (Yoshino et al.) zeigte bei Männern mittleren Alters positive Effekte auf Muskelkraft, Stoffwechsel und Insulinsensitivität. Weitere Studien untersuchen derzeit die langfristige Wirkung auf mitochondriale Funktion und Alterungsprozesse.

Die Datenlage wächst, ist aber noch nicht abschließend. Deshalb raten Forscher:innen zu einer sorgfältigen Prüfung der Produktqualität. Diejenigen, die hochdosiertes NMN kaufen möchten, sollten dafür unbedingt auf geprüfte Anbieter mit transparenter Deklaration und Laboranalyse achten.

Ernährung, Bewegung, Lebensstil: Die drei Säulen der Zellpflege

Allerdings spielen bei dem Thema nicht nur Substanzen wie NMN eine Rolle. Auch klassische Lebensstilfaktoren beeinflussen den zellulären Energiestoffwechsel.

Ein zentraler Baustein ist regelmäßige Bewegung – insbesondere Ausdauerbelastungen wie zügiges Gehen oder Radfahren. Studien belegen, dass diese die mitochondriale Aktivität verbessert und altersbedingten Abbauprozessen entgegenwirken.

Auch Intervallfasten zeigt positive Effekte. Durch dieses werden Zellreinigungsprozesse wie die Autophagie aktiviert, die beschädigte Zellbestandteile abbauen und regenerieren. Gleichzeitig profitieren auch die Blutzuckerwerte und die Entzündungsmarker.

Einen weiteren Faktor stellt die Versorgung mit Mikronährstoffen dar. Besonders B-Vitamine, Magnesium und antioxidativ wirksame Substanzen wie Polyphenole tragen zur Stabilität des Zellstoffwechsels bei. Eine pflanzenbasierte, vitalstoffreiche Ernährung unterstützt am zuverlässigsten.

Das biologische Alter ist messbar – und lässt sich beeinflussen

Wissenschaftler:innen sprechen heute zunehmend vom „biologischen Alter“. Dieses kann sich vom chronologischen Alter deutlich unterscheiden. Einfluss nehmen darauf vor allem die Zellprozesse, Entzündungsniveaus und Reparaturmechanismen des Körpers.

Messverfahren wie die Bestimmung von NAD⁺-Spiegeln oder epigenetischen Markern gewinnen in der Longevity-Forschung kontinuierlich an Bedeutung. Auch wenn diese Methoden noch nicht flächendeckend angewandt werden, deuten sie auf einen Paradigmenwechsel hin: Altern ist kein rein passiver Vorgang, sondern ein beeinflussbarer Prozess.

Mehr Energie im Alter durch aktives Handeln

Zellgesundheit ist kein esoterisches Konzept. Bei ihr handelt es sich um ein wissenschaftlich belegbares Thema.

Menschen, die frühzeitig verstehen, wie sich der eigene Körper verändert, können fundierte Entscheidungen treffen. Bewegung, Ernährung und gezielte Ergänzungen – sofern sie geprüft und qualitativ hochwertig sind – bilden die Grundlage für mehr Energie im Alter.

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