Künstliche vs. Natürliche Vitamine

Eine Vitamin-C-Pille gegen Erkältung, eine andere Tablette für stärkere Nägel und einen Vorrat an Magnesium-Präparaten sollte man auch immer im Hause haben? Fast jeder dritte Deutsche nimmt heutzutage Vitamintabletten oder andere Präparate zu sich, um diversen Krankheiten vorzubeugen und den Organismus zu stärken. Gesundheit dank Nahrungsergänzungsmitteln – das klingt erst einmal verlockend. Doch helfen die künstlichen Vitamine tatsächlich? Wo ist der Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Präparaten? Und warum sollte man schlussendlich natürliche Lebensmittel den Tabletten und Pulvern vorziehen?

 

Warum gibt es künstliche Vitamine?

Wir Menschen wollen, dass es unserem Körper geht. Viele von uns gehen deshalb zum Sport, achten auf gesunde Ernährung und gönnen sich ausreichend Schlaf. Und knapp jeder Dritte in Deutschland nimmt Vitaminpräparate zu sich, um von den vermeintlich positiven Eigenschaften der Tabletten zu profitieren. Wie eine Verzehrstudie 2008 ergab, geben wir rund 800 Millionen Euro jedes Jahr für Produkte aus, die unseren Organismus vor Viren und Co schützen sollen. Der Gedanke mit dem „Viel-hilft-viel“ stammt ursprünglich aus einer Zeit, in der Seeleute mit Krankheiten wie Skorbut konfrontiert waren – ausgelöst wurden diese Erkrankungen durch Vitaminmangel. Man kam damals zu der Erkenntnis, dass Lebensmittel noch mehr liefern können als nur Kohlenhydrate oder Eiweiß. Mikronährstoffe sind das Zauberwort und man wurde sich der Tatsache bewusst, dass der Körper diese nur begrenzt selbst herstellen kann. Es ist also notwendig, ausreichend dieser Stoffe über die Nahrung aufzunehmen, was allerdings zu früheren Zeiten nicht immer möglich war. Wie damalige Untersuchungen gezeigt haben, kann ein Mangel von Vitaminen und Mineralstoffen uns krankmachen. Somit haben in den 20er Jahren immer mehr Forscher daran gearbeitet, Stoffe wie Vitamin C und Magnesium zu isolieren und sie künstlich herzustellen. Die hergestellten Präparate sollten ergänzend zur Nahrung konsumiert werden und somit die damaligen Mängel ausgleichen.

 

Künstliche Vitamine Wirkung

Die Vitaminpillen, die wir in Drogeriemärkten oder in Apotheken kaufen können, sind entweder künstlichen oder natürlichen Ursprungs. Bei den künstlichen Produkten sind die Bestandteile synthetische Vitamine, die im Labor produziert werden. Sie sind in den meisten Fällen die günstigere Variante zu den natürlichen Produkten, was in erster Linie an dem weniger aufwendigeren Herstellungsprozess liegt. Der entscheidende Nachteil der künstlichen Präparate liegt in seiner Zusammensetzung. Während natürliche Vitamine oft mit weiteren Nährstoffen daherkommen, beschränken sich die synthetischen Vitamine nur auf den isolierten Wirkstoff. Damit unser Organismus von den positiven Eigenschaften der Pflanzenstoffe profitieren kann, müssen diese jedoch mit anderen Stoffen zusammenwirkend auftreten. Unser Körper kann somit die synthetischen Produkte kaum verstoffwechseln. Des Weiteren sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass das natürliche Nährstoffgemisch die Stoffe vor äußeren Einflüssen wie Hitze oder Kälte schützt. Da künstliche Präparate von Natur aus nicht in den Genuss dieser schützenden Eigenschaft kommen, müssen sie im Labor zusätzlich mit weiteren chemischen Substanzen angereichert werden. Diese können sich im schlimmsten Fall negativ auf unseren Körper auswirken.

 

Künstliche Vitamine schaden dem menschlichen Organismus

Künstliche Vitaminpräparate können in den meisten Fällen nicht wirken, weil ihnen wesentliche Stoffe fehlen, die unser Organismus zur Verstoffwechslung benötigt. Mittlerweile bestätigen Studien sogar, dass einige synthetische Stoffe, wie beispielsweise synthetisches Beta-Carotin, Gesundheitsschäden verursachen können. Auch die Einnahme von künstlichem Vitamin E kann dazu führen, dass die Aufnahme von natürlichem Vitamin E auf Zell-Ebene blockiert werden kann. Dies bedeutet: Essen wir nach Konsum eines solchen Präparats vitaminreiche Kost, so kann unser Organismus die darin enthaltenen Nährstoffe nicht richtig verstoffwechseln und wir profitieren dementsprechend nicht von den positiven Eigenschaften gesunder Lebensmittel.

 

Natürliche Vitamine Wirkung

Natürliche Vitamine und Mineralstoffe sind aufwendiger herzustellen. Produkte, die auf natürliche Bausteine zurückgreifen, sind dementsprechend teurer. Sie enthalten neben dem entsprechenden Vitamin weitere Nährstoffe, die dazu führen, dass unser Körper das Präparat besser verstoffwechseln kann. Das Wirkstoffgemisch setzt sich zusammen aus verschiedenen Einzelwirkstoffen, wie beispielsweise den Flavonoiden. Die Tatsache, dass natürliche Produkte aus einem Wirkstoffgemisch bestehen, wirkt sich nicht nur für unseren Organismus positiv aus – auch die Empfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen wie Hitze und Kälte nimmt ab. Weiterhin kann festgestellt werden, dass natürliche Vitaminpräparate die Wirkung von Nährstoffen, die wir über unsere Nahrung aufnehmen, verstärken. Führen wir unserem Körper zu viele natürliche Vitamine zu, kann dieser den Überschuss ausscheiden. Dies könnt ihr euch so vorstellen: Nehmt ihr Nährstoffe zu euch, gelangen diese irgendwann in den Darm. Dort werden sie, neben weiteren Nahrungsbestandteilen, auf Nützlichkeit geprüft. Enzyme und andere Stoffe entscheiden, ob die Nährstoffe, die dort angekommen sind, verwertet werden sollen – also ob sie im Körper benötigt werden. Ist dies der Fall, so werden sämtliche Nährstoffe weitergeleitet und dorthin transportiert, wo sie benötigt werden. Sollte es einmal zu einem Überschuss kommen, wird dieser abtransportiert. Dieser Vorgang kann nur mit natürlichen Präparaten durchgeführt werden, da diese in ihrem Aufbau den Strukturen des menschlichen Organismus sehr ähnlich sind.

 

Brauchen wir die Präparate überhaupt?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns erneut die Entstehungsweise von Präparaten vor Augen führen. Ergänzungsmittel wie Vitamin-C-Tabletten oder Magnesium-Pulver wurden zu Zeiten entwickelt, in denen es vielen Menschen nicht möglich war, den Bedarf an Nährstoffen über die Nahrungsmittel zu decken. Die Logik, dass man durch das häufige Tabletten schlucken gesünder wird, mag also zu früheren Zeiten aufgegangen sein. Heutzutage sind wir aber durch unsere Lebensmittel meist gut versorgt. In einer nationalen Verzehrstudie wurde sogar herausgefunden, dass obwohl sich viele Menschen nicht unbedingt gesund ernähren und weniger Obst und Gemüse essen als empfohlen, diese nicht mit Vitaminen und Co unterversorgt sind. Zudem sollten wir uns bewusst machen, dass viele Präparate – egal ob künstlich oder natürlich – mit Nebenwirkungen einhergehen können, die teilweise nicht vorhersehbar sind. Die Frage, ob wir wirklich Präparate benötigen, um gesund zu sein, kann also in den meisten Fällen mit „nein“ beantwortet werden. Die Nährstoffe, die wir benötigen, befinden sich in vielen Lebensmitteln und Superfoods, deren Verzehr allemal gesünder ist als der Konsum von Tabletten. So enthält Schwarzer Sesam Unmengen an Kalzium oder Chia Samen sehr viel Magnesium und Selen.

 

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass wir heutzutage so gut mit Lebensmitteln versorgt sind, dass unserem Körper ausreichend Nährstoffe über die Nahrung zugeführt werden kann. Kann der Bedarf nicht gedeckt werden – bei erhöhtem Bedarf oder einigen Krankheiten – kann zu Vitaminpräparaten gegriffen werden. Hierbei solltet ihr allerdings zu der natürlichen Variante greifen, um von der positiven Wirkung der Wirkstoffgemische zu profitieren. Besser wäre es auf eine vitaminreichere Kost umzustellen, hier kann Superfood der Schlüssel zum Erfolg sein.

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