Kokosmehl – vom Abfallprodukt zum gesunden Mehl

Kokosmehl

Das Thema Mehl ist häufig problembehaftet. Besonders Weißmehl wird häufig als Dickmacher bezeichnet, der einhergeht mit vielen ungesunden Kohlenhydraten und Unmengen an Gluten. Dabei wird oft vergessen, dass es durchaus helles Mehl gibt, das als gesund bezeichnet werden kann: Kokosmehl. Das von der Kokosnuss stammende Mehl ist deutlich kohlenhydratärmer als herkömmliches Mehl. Zudem ist es glutenfrei. Grund genug für uns, das weiße Kokosmehl genauer unter die Lupe zu nehmen. Welche Vorteile hat das gesunde Mehl gegenüber anderen Mehlsorten? Worauf solltet ihr bei der Verwendung Kokosmehl achten? Diese und weitere offene Fragen beantworten wir für euch in dem folgenden Artikel.

 

Von der Kokosnuss zum Kokosmehl

Weißes Mehl hat seit geraumer Zeit einen schlechten Ruf. Der schlechte Ruf wird unterstrichen durch diverse Bücher wie „Weizenwampe“ oder „Dumm wie Brot“, die besonders das enthaltene Gluten anprangern. Im Trubel um das helle Weizenmehl wurde das ebenso weiße Kokosmehl übersehen, welches im Gegensatz zum Weizenmehl als gesund bezeichnet werden kann. Wie der Name schon erahnen lässt, wird es aus Kokosnüssen hergestellt. Es handelt sich hierbei allerdings um ein Nebenprodukt, welches entsteht, wenn Kokosmilch und Kokoswasser gewonnen wird. Das übrig gebliebene Kokosfleisch wird getrocknet und anschließend zu feinem Mehl gemahlen.

 

Kokosmehl – die gesunde Alternative

Das Mehl der Kokosnuss ist die gesunde Alternative zu hellem Mehl. Aber auch im Vergleich zu Mehlsorten wie Dinkel oder Roggen weist das weiße Kokosmehl diverse Vorteile auf, die auf dessen Inhaltsstoffe zurückzuführen sind. Nährwertangaben pro 100g Kokosmehl:

  • Eiweiß 19 g
  • Kohlenhydrate 16,5 g
  • Fett 8,5 g
  • davon gesättigte Fettsäuren 8 g
  • Ballaststoffe 39 g
  • Salz 0,07 g
  • Zucker 8 g

Wie ihr anhand der Nährwertangaben erkennen könnt, ist diese Mehlsorte reich an Ballaststoffen sowie Eiweiß. Vergleichsweise niedrig hingegen ist der Gehalt an Kohlenhydraten. Der hohe Ballaststoffgehalt sorgt für ein langes Sättigungsgefühl. Zudem binden Ballaststoffe auch Giftstoffe im Körper, regulieren euren Blutzuckerspiegel und wirken sich allgemein positiv auf die Verdauung aus. Neben diesem super Nährwertprofil weist Kokosmehl weitere Mineral- und Nährstoffe auf, die das Mehl zu einem echten Allrounder machen. Somit findet ihr

  • Vitamine B und E
  • Kalium und Kalzium
  • Magnesium und Phosphor
  • Natürliche Fettsäuren
  • sowie Spurenelemente und Enzyme für eine gute Verdauung

darin. Besonders die natürlichen Fettsäuren sorgen dafür, dass der Körper das im Kokosmehl enthaltene Eiweiß gut verwerten kann. Ein weiterer Pluspunkt ist die enthaltene mittelkettige Laurinsäure. Diese wird auch als gutes Cholesterin bezeichnet, wirkt antibakteriell und hat einen positiven Einfluss auf das Immunsystem.

 

Kein Gluten und Phytinsäure

Kokosmehl zeichnet sich nicht nur durch seine super Inhaltsstoffe aus. Besonders die Stoffe, die nicht im Mehl enthalten sind, machen das Kokosmehl zu einer gesunden Alternative. So kommt das von der Kokosnuss stammende Pulver ohne Gluten aus, was besonders für diejenigen, die unter Glutenunverträglichkeit leiden, einen wichtigen Punkt darstellt. Menschen mit Glutenunverträglichkeit müssen die meisten Backwaren und Getreideprodukte meiden, da der erhöhte Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln zu einer Entzündung der Darmschleimhaut führen kann. Ein geschwächter Magen-Darm-Trakt hat eine verschlechterte Nährstoffaufnahme sowie ein schwächeres Immunsystem zur Folge. Da Kokosmehl kein Gluten enthält, kann es also bedenkenlos in jeder Küche verwendet werden. Auch für die, die sich nach bestimmten Ernährungskonzepten, wie beispielsweise der Paleo Diät ernähren, eignet sich das von der Kokosnuss stammende Pulver hervorragend.

Ein weiterer Pluspunkt ist die nicht enthaltene Phytinsäure. Diese dient besonders herkömmlichen Getreidesorten als Speicher für Phosphat. Wissenschaftler zählen die Säure zu den Anti-Nährstoffen, da es bei Aufnahme die Mineralstoffe wie beispielsweise Zink und Eisen unlöslich bindet. Diese können folglich vom menschlichen Organismus nicht mehr verwertet werden. Des Weiteren blockiert Phytinsäure Verdauungsenzyme, die der Mensch zur Verdauung von Proteinen benötigt. Da Kokosmehl ohne diese Säure auskommt, wird die Aufnahme von Spurenelementen und Nährstoffen nicht gehemmt. Euer Organismus kann deshalb sämtliche Mineralstoffe super verwerten und alle Vitamine gut aufnehmen.

 

Wofür eignet sich Kokosmehl?

Kokosmehl hat einen leicht süßen, nussigen Geschmack. Die von Natur aus enthaltene Süße hat den Vorteil, dass ihr beim Backen mit weniger Süßungsmittel auskommt. Besonders für diejenigen unter euch, die sich möglichst zuckerfrei ernähren wollen, stellt dies einen Vorteil dar. Verwendet ihr das Mehl zum Backen, gibt es allerdings ein paar Grundregeln, die ihr beachten solltet:

  • Es kann nicht 1:1 Weizenmehl ersetzen. Die Verteilung lautet stattdessen ¼ Kokosmehl zu 1/1 Weizenmehl.
  • Da Kokosmehl aufquellend wirkt, benötigt ihr beim Backen deutlich mehr Flüssigkeit.
  • Das weiße Mehl enthält kein Gluten. Durch das Fehlen des Klebeeiweißes ist es schwerer, den Teig zusammenzuhalten.
  • Aufgrund des fehlenden Gluten benötigt ihr mehr Eier.

Das Kokosmehl eignet sich neben dem Backen auch als Bindemittel für Soßen und Suppen. Ihr solltet jedoch bei der Verwendung darauf achten, dass ihr die Mengen vorsichtig dosiert, um zu vermeiden, dass die Konsistenz zu fest wird. Für diejenigen unter euch, die gerne Smoothies zubereiten, empfiehlt sich das Kokospulver ebenfalls. Aufgrund der Quellfähigkeit können Smoothies leicht angedickt werden und wirken zudem länger sättigend. Zusammenfassend kann an dieser Stelle festgestellt werden, dass Kokosmehl sich vielseitig in der Küche einsetzen lässt. Die Quellfähigkeit sowie der niedrige Kohlenhydratgehalt machen es zu einem echten Allrounder. Man kann damit selbst sein eigenes glutenfreies Brot backen. Diejenigen unter euch, die Probleme haben, ausreichend Ballaststoffe über die Ernährung aufzunehmen, können sich zudem den hohen Ballaststoffgehalt zu Nutze machen und das Mehl als Topping für Joghurt und Co verwenden.

 

Kokosmehl kaufen

Das glutenfreie Mehl wird immer beliebter. Trotzdem könnt ihr es bisher noch nicht in jedem Supermarktregal finden. In gut sortieren Biomärkten und Reformhäusern hingegen könnt ihr das weiße Mehl problemlos erstehen. Zudem lässt sich Kokosmehl einfach übers Internet erwerben. Wir haben einen kurzen Preisvergleich angestellt und konnten dabei feststellen, dass die Preise im Internet größtenteils unter denen liegen, die in Bioläden zu finden sind. Entscheidet ihr euch für ein Produkt aus dem Internet, gilt an dieser Stelle wie immer: Achtet auf positive Kundenbewertungen und gegeben falls auf Bio-Siegel. Das Produkt, das wir empfehlen können, liegt preislich im Mittelfeld. Es ist mit dem Bio-Siegel sowie dem EU-Bio-Logo gekennzeichnet:

 

Zusammenfassend können wir feststellen, dass Kokosmehl eine tolle Alternative zu herkömmlichem Mehl darstellt. Besonders für diejenigen unter euch, die Gluten nicht vertragen oder auch gerne kohlenhydratärmer essen wollen, stellt dieses weiße Mehl eine super Möglichkeit dar. Aufgrund der Quellfähigkeit könnt ihr das Mehl vielseitig in der Küche einsetzen und für verschiedenste Zwecke verwenden. Da es sich bei Kokosmehl um ein Nebenprodukt handelt, punktet es nicht nur hinsichtlich des Nährstoffgehalts, sondern auch in Bezug auf Nachhaltigkeit.

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