Wie eine Ernährungsumstellung scheitern kann und sie dennoch gelingt?

Die Ernährung umzustellen heißt, alte und vielleicht auch lieb gewonnene Gewohnheiten zu ändern. Oft haben wir uns diese über Jahre hinweg angewöhnt. Dazu kommt noch, dass einige Inhaltsstoffe in unseren Gerichten das Belohnungszentrum im Gehirn so stimulieren, dass man beinahe von Sucht sprechen kann. All das macht die Änderung der Ernährung alles andere als einfach.

In diesem Artikel soll es darum gehen, warum viele mit den guten Vorsätzen Probleme haben und wie man dieses Wissen zunutze macht, um bei der Ernährungsumstellung scheitern zu verhindern.

Spricht man über die Schwierigkeiten einer Änderung der Gewohnheiten, ist man schon direkt mitten im Thema. Viele scheitern, weil sie die Schwierigkeit unterschätzen und sich bei den ersten Hürden schnell als Versager fühlen.

Doch die größten Hürden für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung baut ihr euch somit selbst:

1. Unterschätzung der Macht der Gewohnheit
2. Fehlende, erreichbare Zwischenziele
3. Zu streng mit sich selbst sein
4. Fehlende Vorbereitung

 

1. Unterschätzung der Macht der Gewohnheit

Wie bereits eingangs erwähnt, sind Gewohnheiten sehr mächtig. Dies hat auch gute Gründe. Sie helfen uns dabei, in einer unübersichtlichen Welt schnelle Entscheidungen zu treffen und nicht jedes Mal abzuwägen. Möchte man sich jedoch bestimmte (schlechte) Gewohnheiten abgewöhnen, dann wird diese Verankerung im Gehirn zum Problem. Dem sollte man sich zunächst bewusst werden, um sich schon mental auf eventuelle Schwierigkeiten vorzubereiten.

Gleichzeitig kann man direkt Strategien entwickeln, die helfen, neue Gewohnheiten zu etablieren und die Alten zu ersetzen. Hierzu haben wir in unserem Ratgeber zum Zuckerentzug schon sehr viel geschrieben. Dieser könnte auch für alle hilfreich sein, die ihre Ernährung insgesamt umstellen möchten. Denn zu viel Zucker ist ja ein häufiger Begleiter falscher Ernährung, die dick macht. Darüber hinaus essen wir auch Junkfood meist aus ähnlichen Gründen.

Generell solltet ihr nicht versuchen, eure „Gelüste“ zu unterdrücken, das wird über kurz oder lang zu Frust und Rückfall führen. Eine bessere Möglichkeit ist, Versuchungen zu meiden. Also bestimmten Triggern aus dem Weg zu gehen. Aber auch das geht natürlich nicht immer. Die beste Lösung ist es, Alternativen zu etablieren. Am Besten, ihr macht euch bereits im Vorfeld Gedanken darüber, was das sein kann.

 

2. Erreichbare Ziele definieren

Ein häufiger Grund, warum wir immer wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen und frustriert aufgeben, sind keine oder unrealistische Ziele. Das einfach formulierte Ziel, „ich stelle meine Ernährung um“, ist weder einfach, noch messbar und insgesamt zu ungenau.

Sinnvoller wäre es, wenn man sich zum Beispiel vornimmt, in Zukunft sein Frühstücksverhalten umzustellen. Schafft man das dann z.B. vier Wochen und hat hier eine neue Gewohnheit etabliert, dann kommt eine Änderung beim Abendessen dran. So kann man sich Schritt für Schritt ein neues Essverhalten angewöhnen. Noch besser ist es, wenn man sich konkret überlegt, was man in welche Richtung verändern möchte. Also am Morgen auf Zucker verzichten, am Abend auf Kohlenhydrate und die Mahlzeiten in diese Richtung plant. Hier muss jeder selber entscheiden, was ihm wichtig ist.

 

3. Seid nicht zu streng mit euch selbst

Einfach zu sagen „ab morgen ernähre ich mich nur noch gesund und verzichte auf Fastfood und Süßkram“, könnte sich als Fehler herausstellen. Fast jeder, auch Menschen, die sich gerne und hauptsächlich gesund ernähren, haben mal Lust auf Schokolade oder Pommes. Das ist auch kein Beinbruch, wenn es nur ab und zu passiert.

Solche „Fehltritte“ passieren ab und zu, immerhin sind wir alle nur Menschen. Verbietet man sich solche Ausnahmen von vornherein asketisch, kann das nur zu Frust und Resignation führen. Dieses Versagen erhöht aber das Risiko, dass man aufgibt, weil es ja dann eh egal ist. Also hört auf, zu kritisch mit euch selbst zu sein. Behaltet lieber euer unter 2. definiertes Ziel vor Augen und seid euch bewusst, dass man Ziele auch erreicht, wenn man mal einen kleinen Umweg einlegt.

 

4. Bereitet euch vor

Ihr habt also eure guten Vorsätze in kleine, erreich- und messbare Ziele definiert und seid euch bewusst, dass wir alle nur Menschen sind, die hin und wieder schwach werden?! Sehr gut, dann habt ihr schon einen sehr großen Schritt Richtung Erfolg getan und das richtige „Mindset“. Was nun noch fehlt, ist die richtige Vorbereitung!

Die ist das A und O für euren Erfolg! Ohne Vorbereitung ist die Chance größer, dass die Ernährungsumstellung nicht dauerhaft gelingt: zu kompliziert, zu viele Versuchungen. Aber keine Angst, so kompliziert ist das Ganze nicht, und wenn man es einmal richtig gemacht hat, dann geht es in der Folge schnell von ganz allein.

Für eine gute Vorbereitung gehört es, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, was ihr essen möchtet. Für die meisten ist ein Wochenplan praktikabel. Also nach gesunden Rezepten schauen, was ihr in der Woche kochen möchtet. Hier kann euch unser Kochbuch helfen. Steht der Plan, muss noch ein Einkaufszettel geschrieben und eingekauft werden. Bestimmte, haltbare Lebensmittel können auf Vorrat gekauft werden, so hat man auch immer für den Notfall etwas zum Kochen zu Hause. Ob man nun jeden Tag frisch kocht, oder für mehrere Tage, hängt von den eigenen Vorlieben und dem Rezept ab.

Diese ganzen Vorbereitungen helfen euch, nicht in Versuchung zu geraten und erfolgreich eure Ernährung umzustellen. Zum Schluss sei noch gesagt: gesund kochen, kann sehr lecker sein. Also es soll keineswegs darum gehen, geschmacklose Nahrung in sich zu schieben, weil es eben gesund ist. Es soll Spaß machen und lecker sein! Damit verhindert ihr ganz automatisch bei der Ernährungsumstellung Scheitern. Mit etwas Bewegung steht eurem neuen Körpergefühl bald nichts mehr im Weg.

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